Giftmülllager für Worms

Mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Satz diffamiert die Wormser Zeitung ein weiteres mal Mitglieder der Alternative für Worms!

Bei der genannten Stadtratssitzung habe ich den folgenden Redebeitrag zur Änderung des Bebauungsplanes N 96 geleistet, von dem in der Wormser Zeitung nur der letzte Satz widergegeben wird. Es liegt an Ihnen zu entscheiden, was sie von dem ganzen halten.

Sehr geehrter Herr OB

Mit der Änderung des Bebauungsplanes N 96 wird eine weitere bedeutende landwirtschaftliche Fläche versigelt und durch gefühlt den 25 Schuhkarton aufgehübscht. Auf dem als Gewerbefläche ausgewiesenen Grundstück siedelt sich nicht wirklich Gewerbe an, das Arbeitsplätze schafft und Steuereinnahmen generiert. Erst als ich in der letzten Bauausschusssitzung die Sprache auf den dort zu lagernden explosiven Giftstoff und den tatsächlichen Auftraggeber, die BASF, gebracht hatte, wurde dies durch den Baudezernenten erstmals eingeräumt. Begründet wurde die Notwendigkeit zur Errichtung dieses Lagers so: „Jeder benutzt inzwischen Handy, Navi usw. Die bei der Herstellung anfallenden Schadstoffe müssen irgendwie irgendwo gelagert werden!“

Mit einer leicht modifizierten Aussage ließe sich auch ein Atommüllendlager in Worms rechtfertigen!

Eingelagert wird, wie wohl in der bereits vorhandenen Lagerhalle, Acrolein. Acrolein ist ein unerwünschtes Produkt vieler Verbrennungs- und Oxidationsreaktionen diverser organischer Verbindungen. Es ist ätzend und ein starker Wasser- und Meeresschadstoff und sehr schädlich für Fische. Acrolein ist sehr leicht entzündlich und kann mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden. Es soll kühl und trocken in versigelten Behältern gelagert werden. Was kühl lagern bei den Ausmaßen dieser Lagerhallen bedeutet, können sie sich selbst ausmalen.

Fassen wir also zusammen!

Die BASF entledigt sich über eine Strohfirma eines problematischen Giftstoffes.

Der Giftstoff ist bei einem Hochwasserereignis geeignet, den Rhein und Teile der Nordsee in eine giftige Kloake zu verwandeln.

Durch eine Unachtsamkeit, Blitzschlag, einen Kurzschluss, ein abstürzendes Kleinflugzeug usw. würden 1000te Tonnen dieses ätzenden Giftstoffes explodieren. Das dürfte einen Knall geben, der Worms mit samt dem Stadtrat ins Nirvana befördert.

Bei einer jeder Zeit möglichen Pleite der Betreiber Firma fällt das Lager an die Stadt Worms und muss dann von dieser weiterbetrieben werden.

Versicherer lehnen es im Allgemeinen ab, derartige Risiken zu versichern.

Im Falle eines Schadereignisses wird die Staatsanwaltschaft auch fragen, wie war es möglich, dass derartig große Mengen eines bekannten hochexplosiven Schadstoffes in derartiger Konzentration in unmittelbarer Nähe zum Rhein und zur Stadt Worms gelagert werden konnten.

 

Der Stadtrat ist Diener der Wormser Bürgerschaft und unter anderem dazu da, Schaden von dieser abzuhalten. Dieser Bebauungsplan widerspricht diesem Auftrag in allen Punkten. Wer diesen Bebauungsplan vehement vorangetrieben hat, ist bekannt und für einen feuchten Händedruck ist das bestimmt nicht geschehen. 

Anmerkung

Als sich in der Stadtratssitzung am 6.10.2021 abzeichnete, dass eine Änderung des Bebauungsplanes N 96 keine Mehrheit finden würde, wurde die Abstimmung über den Beschlussantrag, wie meistens in solchen Fällen, vertagt. Wie man dann neue Mehrheiten generiert hat, bleibt der Phantasie der Leser überlassen.

Wie bei den meisten meiner Redebeiträge meldete sich auch der Experte für alles, Steffen Landskron, zu Wort! Er schildert eindrucksvoll, wie problemlos die hiesige Bevölkerung mit der Chemieindustrie am Rhein umgeht. Warum die BASF das Lager nicht selbst betreibt und warum ein Giftmülllager verharmlosend als Logistikhalle bezeichnet wird, weiß Steffen Landskron dann allerdings scheinbar doch nicht.

Hier die Bauherren

Kommentar schreiben

Kommentare: 0